„Nachhaltiges Bauen“ – diesen Begriff hören Sie inzwischen ständig, doch selten wird wirklich darüber gesprochen, was er im Detail bedeutet. Als Berater für nachhaltiges Bauen begegnen wir immer wieder den gleichen Fragen und Unsicherheiten.
Diese Mythen rund um nachhaltige Bauprojekte kursieren, weil das Thema bei uns in Deutschland ziemlich neu ist. Schauen Sie sich deshalb die verbreitetsten Missverständnisse genauer an und sehen Sie, wie nachhaltiges Bauen heute wirklich funktioniert – pragmatisch, wertsteigernd und zukunftsorientiert.
1.Mythos: Nachhaltiges Bauen verursacht höhere Kosten für das Projekt
Eines der häufigsten Missverständnisse ist, dass nachhaltiges Bauen höhere Kosten verursacht. In Wahrheit können nachhaltige Bauprojekte durch optimierte Logistik, Materialeinsparungen und effizientere Baugeschwindigkeit die Kosten senken. Investitionen in Energieeffizienz und Wassermanagement amortisieren sich in wenigen Jahren und senken langfristig die Betriebskosten. Eine Studie des LEED zeigt außerdem, dass Bauherren ein Zertifikat als wertsteigernd erleben. Der Gebäudewert steigerte sich in der Studie um über 10 %. Das wird in wenigen Jahren auch für DGNB und BiRN gelten.
Mehr Informationen zu nachhaltigen Baukonstruktionen finden Sie auf dieser Seite.
2. Mythos: Nachhaltige Baumaterialien sind schwer erhältlich
Nachhaltige Produkte und Materialien sind mittlerweile problemlos verfügbar. Immer mehr Hersteller bieten umweltfreundliche und schadstofffreie Alternativen an – ein wichtiger Faktor, da wir 80- 90 % unserer Zeit in Innenräumen verbringen. Für Familien mit Kindern oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen ist es daher wichtig, auf schadstoffarme Materialien zu achten.
3. Mythos: Nachhaltigkeit heißt viel Photovoltaik
Viele denken, Nachhaltigkeit im Bauen sei auf die Installation einer Photovoltaikanlage begrenzt. Photovoltaik ist zwar ein wertvoller Bestandteil, aber nachhaltiges Bauen umfasst viel mehr: von energieeffizientem Entwurf über nachhaltige Rohstoffe bis hin zu sozialer Verantwortung.
Ein ganzheitlich nachhaltiger Ansatz, wie die DGNB mehrfach betont, verbessert die Umweltbilanz des Gebäudes und steigert die langfristige Nutzung der Immobilie. Dadurch bleiben Gebäude länger stehen – und Ihr Bauprodukt wird länger genutzt.
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4. Mythos: Nachhaltige Gebäude zu bauen dauert länger
Es gibt die Annahme, dass nachhaltige Bauweisen eine längere Bauzeit haben. Tatsächlich gilt: Je früher Nachhaltigkeitsaspekte in das Projekt integriert werden, desto reibungsloser verläuft der Bauprozess. Nachhaltigkeitsexperten (Auditoren) helfen, Hürden zu erkennen und zu vermeiden. Dadurch entstehen in unseren Projekten keine Verzögerungen. Wichtig ist aber eine frühe Einbindung des Auditors, idealerweise schon vor der Genehmigungsplanung.
Sollten Sie über das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) nachdenken, können Sie einfach ein Beratungsgespräch buchen und erste Fragen und Sorgen frühzeitig klären. Wir beraten sowohl zur DGNB- als auch BiRN-Zertifizierung.
5. Mythos: Nachhaltigkeit ist nur ein vorübergehender Trend
Dieser Mythos ist der am wenigsten zutreffende von allen. Angesichts der Klimakrise führt kein Weg um das nachhaltige Bauen herum. Auch wenn wir uns alle nicht die Klimakrise gewünscht haben, müssen wir mit diesem Problem gemeinsam umgehen. Das Thema hat bereits jetzt weltweite Bedeutung und wird in vielen Ländern konsequent verfolgt.
Diese Bauweise und die Zertifizierungen werden sich auf dem Markt zum neuen Standard etablieren, wie es in englischsprachigen Ländern zu beobachten ist.
Bonus-Mythos: Nachhaltiges Bauen lohnt sich nicht wegen der schwachen Förderung
Die Zinssteigerungen der KfW-Förderprogramme haben den Mut zum nachhaltigen Bauen eventuell gedämpft. Trotzdem profitieren Sie als Bauherre von steuerlichen Vorteilen, wenn Sie das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreichen. Wer heute eine Mietwohnung in einem Effizienzhaus 40 NH baut, kann von Sonderabschreibungen profitieren – eine attraktive Entlastung in den ersten vier Jahren.
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