Der wohl kürzeste Artikel über EU-Taxonomie

Vielleicht ist es nicht unbedingt eine Auszeichnung, einen besonders kurzen Artikel über ein komplexes Thema zu schreiben.

Die Idee kam daher, dass ich in der Recherche zur EU-Taxonomie auf viele umfassende Artikel gestoßen bin, die mit Fachjargon auf verschiedene Rechtstexte verweisen und am Ende mehr Fragen erzeugen als klären. Meine Fragen (für meine Kunden) sind:

Was muss eine Bauende Firma in Sachen EU-Taxonomie beachten?

Und: Gibt es etwas, das ein Unternehmen jetzt schon tun kann, bevor die EU-Taxonomie verpflichtend wird?

Und: Hilft das QNG bei der EU-Taxonomie?

Falls das für Sie interessant ist, dann habe ich hier eine kurze Zusammenfassung aus dem großen Thema EU-Taxonomie, speziell für Immobilienunternehmen, die neu bauen.

In der EU-Taxonomie wird geprüft, welche Auswirkungen der Betrieb eines Unternehmens auf die Umwelt hat. Doch es stellt sich die Frage, wo die Verantwortung eines Unternehmens beginnt und wo es endet. Was genau muss also in einem Nachhaltigkeitsbericht berücksichtigt werden?

Beispiel

Bei einem kleinen Büroartikelgeschäft sähe die Überlegung so aus: Alles, was durch den Betrieb des Laden entsteht, gehört zu dem Bericht. Das wären also die Rohstoffe für Heizung, Licht und Müll, die verbraucht werden.

Das Kerngeschäft sind Artikel, die in den Regalen angeboten und verkauft werden. Die Artikel werden geliefert, ausgepackt und wieder verkauft. Hier entstehen keine Klimagefahren.

Anders wäre es, wenn das Unternehmen die Verantwortung für die Produkte übernimmt, die es anbietet.

Dann würde ein Ladengeschäft mit nachhaltigen Produkten deutlich besser dastehen, als ein Laden mit gemischtem Angebot. Im Sinne der Berichterstattung würde das aber zu Mehrfachwertungen des gleichen Produktes führen.

Deshalb ist es wichtig für Sie zu erkennen, wo die Grenzen Ihres Unternehmens und Ihrer Verantwortung liegen.

Beim Bauen entstehen die Emissionen durch die Herstellung (Bau), den Betrieb und die Demontage. Wenn Sie das Gebäude bauen, wird das auch im Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen. Dafür benötigen Sie die Kennzahlen Ihrer Neubauten. Üblicherweise stellt das Unternehmen die Daten bereit und die Nachhaltigkeitsberatung arbeiten sie in den Bericht ein.

Für den normalen Betrieb eines Bürogeschäftes gibt es Werte als Vorlage. Wie steht es aber um die Werte für Ihren Bauprozess?

Die Ergebnisse und Kennzahlen können selbst ermittelt werden. Wenn sie aber bei einer Zertifizierung erstellt wurden, wurden sie durch eine externe Stelle (Zertifizierungsstelle) bestätigt. Dadurch werden ihre Daten kontrolliert und sind glaubhafter. Wenn Sie ein Gebäude zertifizieren, haben Sie also schon Daten vorliegen, auf die Sie in der Taxonomie zugreifen können.

Nun komme ich zu den Fragen vom Anfang zurück

Was muss eine Bauende Firma in Sachen EU-Taxonomie beachten?

Die Unternehmensgrenzen. Sie müssen festlegen, wofür Ihr Unternehmen die Verantwortung in der Nachhaltigkeit hat. Gehört der Bauprozess dazu? Gehört der Betrieb dazu?

Gibt es etwas, das ein Unternehmen jetzt schon tun kann, bevor die EU-Taxonomie verpflichtend wird?

Sie können den Fußabdruck Ihrer Immobilien im Bau bewerten lassen. Zuverlässige Zahlen haben Sie, wenn sie das im Rahmen einer QNG-Zertifizierung erledigen. Außerdem senken Sie niedrige Verbrauchswerte die Klimaauswirkungen. Energieeffiziente Gebäude sind in mehrfacher Hinsicht nützlich.

Hilft das QNG bei der EU-Taxonomie?

Zum Teil. Durch das Zertifikat erhalten Sie eine Bestätigung von externer Stelle für die Nachhaltigkeitsbewertung. Dadurch müssen Sie keine Vorgabewerte aus generischen Katalogen verwenden, sondern haben realistische Zahlen von Ihren Bauvorhaben.
Einen Nachhaltigkeitsbericht ersetzt das nicht.

Praktische Hilfen

Dieses Thema habe ich mir angeeignet mit der Frage, inwieweit das QNG und die EU-Taxonomie zusammenhängen. Ich bin aber kein Experte darin oder führe selbst Berichterstattungen durch. Deshalb teile ich hier nützliche Hinweise von anderen Seiten, die sich aus meiner Sicht als praktische Hinweise lesen.

Von der IHK gibt es eine Übersicht, wie ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt wird. Wichtige Informationen sind dabei, welche Unternehmen von dieser Forderung betroffen sind und wie Sie vorgehen, um einen Bericht intern zu erstellen. Die Zertifizierung spielt hauptsächlich in der „Datenbeschaffung“ eine Rolle.

Wenn Sie genauer verstehen wollen, was im Neubau bewertet wird, gibt dieses Dokument von der DGNB einen guten Überblick.

Das Einstufungs-Prinzip funktioniert wie im Abitur mit den Leistungs- und Pflichtkursen: Sie wählen einen LK aus drei Optionen, in der EU-Taxonomie als „Wesentlicher Beitrag“ bezeichnet. Die nicht gewählten Optionen müssen sie trotzdem erreichen, aber in einem niedrigeren Niveau. Und dann gibt es andere Kriterien und Mindestanforderungen, die sie erfüllen müssen.