Wie ich in zwei Tagen fit geworden bin und was ein Projektmanager daraus lernen kann
In den letzten Wochen habe ich die DGNB-Schulung zum Consultant gemacht – und zum Glück bestanden (Puh!). Dazu gibt es auch diesen LinkedIn-Post.
Worüber ich in diesem Zusammenhang schreiben möchte, ist WIE ich mich neben der Arbeit auf die Prüfung vorbereitet habe. Ich habe dafür zwei Tage eingeplant. Dabei umfasste der Lernstoff vier ganztägige Schulungen, eine Praxisschulung über mehrere Stunden und eine Grundlagenschulung, für die ich rund drei volle Tage gebraucht habe (nur um die Videos durchzuarbeiten!).
Lernen im Schnelltempo
Das Pensum war enorm – wie sollte ich das alles in meine ohnehin schon vollen Tage integrieren? Schließlich wird mir das Lernen nicht bezahlt, und die Arbeit hört nicht einfach auf. Zum Glück habe ich seit einiger Zeit mein „zweites Gehirn“. Mit dem Buch Building a Second Brain von Tiago Forte habe ich begonnen, meine Arbeitsweise zu verändern. Das Buch gibt es auch auf Deutsch, aber der englische Titel gefällt mir persönlich besser.
In diesem Buch erklärt Forte verschiedene Methoden, um die eigenen Unterlagen und Notizen so zu ordnen, dass man sie wirklich nutzen kann. Seitdem besteht mein Arbeitsalltag zur Hälfte aus meinem „Second Brain“. Für jeden Projektmanager ist es eine echte Empfehlung! Auch die Webseite Forte Labs ist eine gute Fundgrube zu mehr Produktivität.
Das Second Brain – spart mir mehrere Stunden Arbeit am Tag
In dieses Second Brain schreibe ich alles hinein, was in meinen Projekten wichtig ist – z. B. aktuelle Bearbeitungsstände, Planungsnotizen und Entscheidungen. Die Projekte sind dabei in Ordner und Notizen strukturiert. Im Gegensatz zu handschriftlichen Notizen sind sie jederzeit durchsuchbar, sodass ich innerhalb von Sekunden auf wichtige Informationen zugreifen kann.
Außerdem pflege ich in diesem System meine Wissensdatenbank. Alles, was ich in Kursen, Weiterbildungen, Gesprächen und Internetrecherchen lerne, landet dort. Ich arbeite diese Informationen regelmäßig auf und füge sie zusammen. So entsteht eine Art „privates Internet“ für nachhaltiges Bauen und andere Themen, die mich beruflich und privat beschäftigen.

Kein Ballast unterwegs
Das Beste daran ist, dass ich mein Second Brain immer auf meinem Handy dabei habe. Wenn mir jemand einen interessanten Link oder eine wichtige Information gibt, füge ich sie direkt hinzu. Wenn ich gefragt werde: „Was haben wir eigentlich vor drei Monaten mit Firma Mayer besprochen?“, kann ich das in wenigen Sekunden beantworten.
Ein schöner Nebeneffekt: Ich muss keinen unnötigen Ballast in meinem Kopf herumschleppen. Alles ist sicher gespeichert, und ich kann mich voll und ganz auf meine Arbeit und Gespräche konzentrieren.
Zurück zum DGNB Consultant…
Das System hilft mir zwar im Arbeitsalltag – aber wie habe ich es konkret bei der Prüfungsvorbereitung genutzt? Folgendes habe ich gemacht:
Alle Notizen aus den Schulungen habe ich in mein „Second Brain“ übertragen.
Daraus ergab sich die Grundlage für die Prüfungsfragen, die ich größtenteils direkt übernehmen konnte.
Neben Texten habe ich auch Grafiken und Textauszüge aus dem Kriterienkatalog hinzugefügt.
Für die Recherche habe ich alle Quellen auf einem separaten Notizzettel gesammelt, sodass ich bei Bedarf tiefer einsteigen konnte.
Insgesamt habe ich dafür einige Stunden gebraucht, aber wenn ich vor der Prüfung nur mit dem Skript angefangen hätte: Ich hätte nichts behalten.

Prüfung in der Hälfte der Zeit
Während der Prüfung hatte ich alle Notizen nebeneinander geöffnet und konnte sie durchsuchen. So konnte ich neben meinem Wissen auch die relevanten Informationen überprüfen und sicherstellen, dass ich keine Details übersehe. Dadurch war ich in der Hälfte der Zeit fertig und hatte noch genug Raum, um einzelne Fragen genauer zu recherchieren.
